Zur bildhaften Veranschaulichung wird Kultur häufig frei nach dem Sozialpsychologen Geert Hofstede als kollektive Programmierung des Geistes bezeichnet. Wobei dieser Begriff eigentlich aus dem Bereich der Informationstechnologie stammt. Dadurch kann das Ganze etwas statisch erscheinen, da viele weitere Faktoren wie beispielsweise die Intelligenz und Selbstreflexion generell auch berücksichtigt werden müssen. Das Erlernen und Begreifen der kollektiven Normen und Wertvorstellungen in frühester Kindheit sind die Voraussetzungen für die spätere Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Und je mehr die Mitglieder einer kulturellen Gruppe sich bezüglich der Normen und Werten einig sind, desto stärker ist der Verband innerhalb der Gruppe. So ergibt sich ein Hinweis auf eine mögliche Funktion von Kultur – nämlich die der Verbesserung der Überlebenschancen. Die kulturellen Interaktionen finden auf vielen verschiedenen Ebenen statt. Es gibt universelle kulturelle Muster und daneben noch diverse weitere, die beispielsweise auf der nationalen, zwischenmenschlichen oder persönlichen Ebene zu finden sind. Die individuellen Werte und Normen können natürlich von den kollektiven abweichen.
Sichtbar wird Kultur durch Handlungen und Verwirklichungen. Doch das Fundament von Kulturen wird durch allgemeine Annahmen und Wertvorstellungen gebildet. Da diese im weitesten Sinne durch Symbole kommuniziert werden, stehen auch Emotionen und Gedanken im engeren Zusammenhang mit kulturellen Mustern. Das kulturelle System hat großen Einfluss darauf, wie Menschen mit ihren Gefühlen umgehen und sich emotional ausdrücken. Bestimmten Gefühlen liegen auch Gedanken zugrunde, und diese werden maßgeblich durch die erlernte Sprache geformt. Und darüber hinaus hat auch die Sprache erheblichen Einfluss darauf, wie Menschen denken. Sprache ist somit ein wesentlicher Bestandteil kultureller Identität.